Dominik Weigl und die Formel 1

Als begeisterter Rennsportfan bin ich immer hautnah bei den Rennen der Formel 1 dabei. Jüngst besuchte ich auch das 24h Rennen am Nürburgring, das immer wieder eine große Faszination auf die Zuschauer ausübt.

Mit 11 Jahren habe ich selbst aktiv mit dem Motorsport begonnen, der mich so begeistert hat, dass ich schließlich auch an nationalen und internationalen Meisterschaften teilgenommen habe. Erst habe ich im Go-Kart angefangen und bin danach in der Formel BMW zwei Jahre bei den Deutschen Meisterschaften mitgefahren und anschließend in der Formel Renault Europa- und Deutsche Meisterschaften. Nach insgesamt 8 Jahren aktiven und erfolgreichen Rennsports habe ich mich dann schließlich auf mein Studium konzentriert. Ich sitze zwar nicht mehr selbst hinter dem Steuer, die Begeisterung und die Leidenschaft für den Rennsport ist jedoch geblieben. Mit meinen Kommentaren zu der Formel 1 Rennen hoffe ich, weitere Interessierte für den Motorsport zu begeistern bzw. sie professionell und kompetent über die Rennen zu informieren.

Das 24h Rennen am Nürburgring

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Von unbekannt – nicht angegeben, Logo, https://de.wikipedia.org/w/index.php?curid=2875388

 

Aktuell sticht dem Rennsportinteressierten vor allem das 24h Rennen am Nürburgring ins Auge. Das Rennen gibt es bereits seit über 40 Jahren und hat seinen Ursprung in einer Julinacht des Jahres 1965. Damals waren es noch 12h statt 24h und das Ganze glich mehr einer Rallye, die allerdings sehr anspruchsvoll war. Nicht grundlos wird die Nordschleife zwischen Hatzenbach und Hohenrain „grüne Hölle“ genannt. Der besondere Reiz des Rennens, das zahlreiche andere Rennsportler oder Amateure ebenso wie mich fasziniert, ist, dass der Nürburgring nicht nur die schönste Strecke Deutschlands ist, sondern auch die längste und schwierigste. Vor gut 40 Jahren mussten in den 12 Stunden rund 520 km absolviert werden, von denen ein Großteil eine Gleichmäßgkeitsprüfung auf der Nordschleife darstellte, die auch Nachts bewältigt werden musste. Besonders gerne erinnere ich mich an die „24h-Hand“ zurück, die auch heute noch das Erkennungszeichen des Rennens ist.

 

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Von Pitlane02Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=12031243

 

Das Rennen der Superlative

Inzwischen hat sich das 24h Rennen am Nürburgring zu einem der größten Rennen der Welt entwickelt. Es ist das Rennen der Superlative mit den meisten Fahrzeugen, der längsten Strecke und auch den meisten Zuschauern. Doch aus eigener Erfahrung weiß ich nur zu gut, dass hinter diesem Erfolg viele Fehlschläge, Experimente und Erfahrungen stecken. Heute braucht es ein Team von 2.000 Menschen, um das scheinbare Chaos rund um die Rennstrecke in geordnete Bahnen zu leiten. Doch gerade dieses bunte Treiben ist es, was Tausende Besucher ebenso wie mich anlockt, das “Grillfest am Nürburgring” zu besuchen und dabei live die Geschehnisse auf der Rennstrecke zu verfolgen.

 

Das 24h Rennen am Nürburgring - Rennen der Superlative
Das 24h Rennen am Nürburgring – Rennen der Superlative

Der Rennmarathon 2016

2016 sollte eines der spannendsten Rennen aller Zeiten werden. Auffallend war die große Mercedes Dominanz, die auf die herausragenden technischen Errungenschaften der AMG Autos zurückzuführen ist. Nach dem Qualifying schaffte es auch noch ein BMW, sich einen Platz in der ersten Reihe beim Start zu sichern. Das ohnehin schwere Rennen wurde durch heftigen Regen zu einer noch größeren Herausforderung für die Fahrer, sodass es schien, als ob das Feld komplett durcheinander geraten sei. Mit den schwierigen Bedingungen kam vor allem das AMG-Team HTP-Motorsport gut zurecht, sodass es schon wie der sichere Sieger aussah.

In der letzten Runde aber startete mein Freund aus gemeinsamen Renntagen Maro Engel ein super Überholmanöver vorbei an Christian Hohenadel und sicherte sich damit Platz 1 für sein AMG-Team Black Falcon. Letztendlich gewann mein Favorit, Team Black Falcon, das Rennen. Auf Platz zwei und drei gefolgt von Autos, die ebenso aus dem Hause Mercedes stammen.

Der Sieger, das AMG-Team Black Falcon, setzt sich aus Bernd Schneider, Maro Engel, Adam Christodoulou und Manuel Metzger zusammen. Auf dem zweiten Platz landet das AMG-Team HTP-Motorsport mit Christian Vietoris, Marco Seefried, Christian Hohenadel und Renger Van der Zande, die den Sieg nur knapp verpasst haben. Den dritten Platz machte das HARIBO Racing Team-AMG mit Uwe Alzen, David Arnold Lance, Maximilian Götz und Jan Seyffarth.

Favorit Nico Rosberg

Als bekennender Formel 1 Fan setzte ich mich auch mit den bisherigen Ergebnissen der Formel 1 Welt auseinander. So startet Nico Rosberg beispielsweise 2016 den nächsten Anlauf, die Weltmeisterschaft zu gewinnen. Die Zeichen dafür, seinen Traum zu verwirklichen, nachdem Lewis Hamilton die letzten zwei Titel in Folge gewonnen hat, stehen nach meinen Einschätzungen gut.

Nico Rosberg (2015)
Von Joaquin.ignacio.mcEigenes Werk, CC-BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=38944556

Denn auch in den letzten Jahren behielt Nico Rosberg lange die Führung und schließlich wurde er dann doch von Lewis Hamilton überholt, was an technischen Problemen bei Nico Rosbergs Wagen aber auch an der fahrerischen Überlegenheit von Lewis lag.

Ich bin aber der festen Überzeugung, dass es dieses Jahr besser für Nico Rosberg aussieht. Das mache ich an Rosbergs Stärke und Ausdauer fest. Obwohl Lewis in Monaco und Kanada gewonnen hat, schlug Nico Rosberg eindrucksvoll in Baku zurück und baute den geschmolzenen Vorsprung wieder aus. Es ist also durchaus mit weiteren deutschen Siegen zu rechnen.

Neue Herausforderungen in der Formel 1

Dieses Jahr war die Formel 1 auch zum ersten Mal in Aserbaidschan zu Gast. Die Strecke war Faszination aber auch gleichzeitig Herausforderung für die Fahrer. Der Stadtkurs beinhaltet viele schnelle Passagen, die gleichzeitig zwischen teilweise recht eng stehenden Mauern in der Stadt gefahren werden mussten.

Wie jedes Jahr warf ich auch dieses Jahr wieder einen Blick auf die Reifen der Rennwagen und stellte fest, dass diese den hohen Ansprüchen eines Rennens Jahr für Jahr besser standhalten, da Qualität und Technik stetig verbessert werden.

Überraschendes Rennen in Spielberg

Ebenfalls mit Spannung erwartete ich das österreichische Rennen in Spielberg, das ein ganzes Wochenende lang Abwechslung und Nervenkitzel für Zuschauer und Fahrer bot. Durch abwechslungsreiches Wetter mussten die Teams sehr genau ihre Strategie und Reifen auswählen und schon beim Qualifying konnte man viele Ausfälle beobachten. Einer der Favoriten, Nico Rosberg, wurde wegen eines Getriebewechsels um 5 Plätze nach hinten strafversetzt und landete so auf Platz 7 anstatt ganz vorne an zweiter Stelle. Genauso erging es Sebastian Vettel, der dadurch von Position 8 starten musste.

 

Streckenprofil
Von RumbinEigenes Werk, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=4379839

 

Somit hatte Lewis Hamilton als Polesitter die besten Chancen im Rennen. Überrascht war ich, dass Niko Hülkenberg im Qualifying den zweiten Platz belegte. Doch gerade solche Überraschungseffekte tragen zur anhaltend hohen Spannung der Rennen bei. Und ähnlich spannend wie beim Qualifying ging es dann auch beim Rennen weiter. Nico Rosberg gelang es, durch einen intelligenten Boxenstopp Lewis Hamilton zu überholen und die Führung zu übernehmen. Somit vertrat er als einziger das deutsche Team, da Sebastian Vettel mit einem Reifenschaden ausschied, nachdem er seine Reifen überstrapaziert hatte.

Meiner Einschätzung nach war die Reifenwahl ein Fehler, den die Mercedes Techniker zu vertreten haben und der Grund, weshalb Nico Rosberg früher stoppen musste als Lewis und ihm die weicheren Reifen am Ende schließlich zum Verhängnis wurden.

 

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Von Michael Potts – https://www.flickr.com/photos/mc_potts/25548085611/, CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=47704615

 

In der letzten Runde, und mit besseren Reifen unterwegs, versucht Lewis Hamilton in der zweiten Kurve außen zu überholen. Nico verbremste sich und stieß mit Lewis zusammen. Dabei ging sein Frontspoiler kaputt und er musste neben Hamilton auch Max Verstappen und Kimi Raikkonen überholen lassen.

Im Nachhinein wurde ihm auch noch eine 10 Sekunden Strafe für den Unfall auferlegt. Durch dieses, wie ich finde, unnötige Manöver, verringerte sich Nico Rosbergs Vorsprung in der WM um einige Zähler.

Summa summarum bleibt die Formel 1 also weiterhin sehr spannend und der Zweikampf bei Mercedes spitzt sich zu.